Montag, 11. Oktober 2010

Newport Mansions and the Vanderbilts

Am Samstag haben wir Mädelstag gemacht. Frühmorgens und mit der gewohnten Verspätung ging es mit Zug und Bus nach Newport, wo man herrliche Herrenhäuser aus den vergangenen Jahrhunderten findet.



Während der Rest des Landes mit den Folgen des Bürgerkrieges zu kämpfen hatte, gaben sich in Newport um 1861 die Superreichen die Klinke in die Hand und versuchten einander zu übertrumpfen. Ca. 15 Mansions sind gut erhalten, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich.

Unsere erste Station: THE BREAKERS
The Breakers ist das wohl größte und prächtigste der kleinen Schlößer - und das war auch das Ziel von Cornelius Vanderbilt II und seiner Frau, als sie es Anfang der 1890er bauen ließen. Schon die Eingangshalle war beeindruckend - alles ist in Mamor, Gold und dunklem roten Samt gehalten. Im Erdgeschoß befinden sich außerdem: eine Bibliothek, Billiardraum, Musikzimmer, der Frühstücksraum (in grün gehalten, und mit Platin an den Wänden, so dass es immer hell und glänzend ist) und der Gold Room (wurde ursprünglich in Frankreich gebaut, verschifft und hier in Newport wieder zusammengesetzt).






In der oberen Etage waren sieben Schlafzimmer und mehrere Bäder mit Mamorwannen. Das hatte zur Folge, dass man mindestens drei mal heißes Wasser einfüllen musste, bevor der Mamor warm genug für ein Bad war. Dafür waren die Treppen speziell für Frauen ausgerichtet - die Stufen sind 2 Inch kürzer als normalerweise, damit sich die Damen ohne zu stolpern präsentieren konnten.

Das gesamte Gebäude ist übrigens brandsicher - es gibt keine hölzernen Bauelemente.

Die Vanderbilts waren unter Cornelius Vanderbilt I reich geworden, welcher die erste Bahnstrecke zwichen New York und Chicago eröffnete. Am Ende seines Lebens verfügte er über ca. 100 Millionen USD und gehörte damit neben Andrew Carnegie, John D. Rockefeller und Charles Morgan zu den reichsten Männern der Welt. 








Zutiefst beeindruckt und in Gedanken im Gilded Age gabs ein kurzes Fotoshooting und dann haben wir den Cliff Walk gewagt. Entlang der Küste konnte man immer wieder die Gärten und Rückseiten der Mansions bestaunen.







Nach einer längeren Wanderung als geplant waren wir alle mehr oder weniger erschöpft und haben uns dankbar dem nächsten Gebäude zugewandt: MARBLE HOUSE.




Hier residierten William Kissam und Alva Vanderbilt. William schenkte ihr das Haus zum 39. Geburtstag und Alva nutzte es um Frauenrechtsbewegungen vorzubereiten. Sie war dann auch die Erste in Newport, die sich von ihrem Mann offiziell scheiden ließ, anstatt sich gesellschaftlich verträglich zu trennen. Kurze Zeit später heiratete sie erneut und Marble House diente nur noch als Lager und Abstellkammer für ihre Garderobe bis es schließlich weiterverkauft wurde. Alva konkurrierte beständig mit der ebenfalls wohlhabenden Caroline Astor und man versuchte sich gegenseitig mit Parties zu übertrumpfen. Nachdem jedoch Caroline´s geheime Liste der 400 Vertreter des "alten Geldes" der Presse zugespielt worden war, verlor sie an Ansehen und Alva war die neue Diva des Gilded Age.

Gleich nebenan wartete schon ROSECLIFF. Rosecliff gehörte Mrs. Oelrichs - eine weitere Konkurrentin der Astors. In ihrem vom Grand Trianon in Versailles inspirierten Tanzsaal fanden die größten und verschwenderichsten Bälle statt.







Für die drei Mansions hatten wir länger gebraucht als geplant und so war es Zeit nach Boston zurückzukehren. Da die Bus-Zug-Verbindung nicht optimal war und wir überdies alle knurrende Mägen hatten, gab es in Providence noch ein leckeres Abendessen, bevor wir diesen wunderschönen Ausflug beendeten. Glücklicherweise ist die Eintrittskarte 3 Monate gültig - da müssen wir in der Vorweihnachtszeit sicher noch mal zurückkommen und erneut in die Zeit der Astors und Vanderbilts eintauchen.... *träum*

PS: Was wir an diesem Tag gelernt haben: "Well behaved women rarely make history"

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