Mittwoch, 26. Januar 2011

January in Boston

So, zurück von meinem Dezemberurlaub kam ich am Flughafen an und hatte vor allem erst einmal KEINE Wohnung. Doch nach so viel Sonnenschein im schönen Kalifornien ist man natürlich voller guter Dinge und lässt sich auch davon die Laune nicht verderben… Und immerhin konnte ich ja die ersten Tage erst einmal bei Freunden unterkommen… Voller Enthusiasmus ging es dann an die Wohnungssuche – und wer schon einmal versucht hat in Boston eine Wohnung zu finden, der weiß, es ist wie einen Tag vorm Super Bowl noch Tickets zu besorgen… Also, der Wohnungsmarkt: In Boston gibt es gefühlt 100 Unis. Das heißt, egal wo man sucht, die Wohnung ist immer in der Nähe von irgendeiner Uni (und hier mein ich nicht nur das MIT, Harvard, Boston University, Boston College, University of Massachusetts, Tufts, …) – und das heißt, es ist alles immer irgendwie teuer. Und dann gibt es natürlich so Abstufungen: also teuer und creepy, billig und creepy, zu weit weg von der Uni und trotzdem teuer, schön aber mit Mindestmietdauer von 6 Monaten oder sogar bis August – so lang bin ich ja dann doch ne hier… also, es ist jedenfalls keine leichte Übung – aber was lange währt wird ja bekanntlich gut – und jetzt hab ich ne süße kleine WG in Cambridge gefunden.

New Years Eve and MIT
Silvester haben wir kurzerhand eine kleine Party in der WG organisiert gehabt – jeder hat was zu Essen und zu Trinken mitgebracht und fertig war die Organisation. Sogar echte Feuerzangenbowle hatten wir und passend dazu haben wir dann auch „The same procedure as every year“ angeschaut… Da in Massachusetts private Feuerwerke und das Anzünden von Raketen, Knallern, etc. nicht erlaubt sind ging es also Mitternacht an den Hafen, wo dann das öffentliche Feuerwerk zu bewundern war. Danach wollten wir noch in eine Bar, aber fast keine Chance – noch nicht mal 1 Uhr und die haben schon keine Leute mehr rein gelassen, bzw. angefangen, die ersten Gäste zur Tür zu begleiten… ganz großes Kino. Schlussendlich haben wir dann doch noch was gefunden, aber auch hier war 2.15 Uhr Zapfenstreich und so haben wir bis kurz nach 4 Uhr noch zu Hause weiter gefeiert.

Am ersten Januar (sonnig und sehr warm) haben wir dann einen Ausflug zum MIT gemacht – inklusive ausgiebigem Fotoshooting am Stata Center - vom Architekten Frank Gehry.






Carson Beach
Und auch das erste Januarwochenende war sehr schön sonnig – aber kalt. Sarah und ich waren dennoch mutig genug einen Ausflug an den Strand zu machen – Carson Beach, mit einem ehemaligen Militärstützpunkt – um den anzusehen, war es uns dann aber doch zu windig…




Nachdem die ersten beiden Januarwochen der Campus der BU doch recht einsam ausgeschaut hat, kamen dann am 18. endlich alle Studenten wieder zurück – und mit ihnen meine ganze lieben Exchangies J Wiedervereinigung wurde im Top of the Hub (Prudentialcenter) ausgiebig gefeiert – Zum ersten Beschnuppern hatten wir dazu auch die neuen internationalen Studenten mit eingeladen J


Ach ja, nicht zu vergessen: Der Schneesturm – blizzards…
Man ist ja aus Deutschland so einiges gewohnt. Schnee ist nichts Ungewöhnliches. Nachdem mich auch jeder daran erinnert hat, dass der Winter in Boston kalt ist, müsste man meinen hier ist das genauso. Naja – weit gefehlt. Den Schneefall über Weihnachten, dem das ganze Feiertagsflugchaos zu verdanken war bin ich ja glücklicherweise nicht zum Opfer gefallen.
Mein erster richtiger Schnee in Boston: Am 12. Januar. Der Wetterbericht hats vorhergesehen und dann tatsächlich – es hat die ganze Nacht geschneit. An diesem Tag war die Uni komplett geschlossen – das stand schon am Vortag fest, jeder hat eine Email bekommen, eine SMS aufs Handy und im Radio und regionalen Fernsehen wurde es auch gemeldet. Nun ja, das kennen wir ja schon aus der Zeit in Arkansas… aber hier in Boston?! Innerhalb eines Tages hat man das Chaos dann auch in den Griff bekommen und am nächsten Tag lief wieder alles wie gewohnt – nachdem der Schnee mit Baggern und LKW abtransportiert wurde und mehrere 1000de Tonnen Salz auf Straßen und Gehwegen verstreut waren versteht sich, so dass man auch Tage nachher noch weiße Ränder an Schuhen und Hosen hat und auch eine Woche später noch Salzkörner zu sehen sind …
Gleich eine Woche später dasselbe Spiel: Blizzard ist angekündigt. Diesmal öffnet die Uni erst 11 Uhr – ist also nicht ganz geschlossen. Das ist auch gut so, denn ich hab den morgendlichen Schnee einfach hingenommen und bin ohne Mails zu checken in die Uni (glücklicherweise war ich etwas spät dran und nicht vor 11 Uhr da…) – kann ja keiner ahnen, dass hier gleich wieder alles dicht ist… irgendwann muss man sich doch daran mal gewöhnen…
Heute: dritte Woche in Folge. Schnee ist angekündigt – gestern jedoch nur leichter Krisel, heute auch noch nix zu sehen… ich will es nicht beschreien…
Zwischen diesen relativ kurzen Episoden ist dann jedoch immer wunderschönster Sonnenschein – die Temperaturen sind jedoch teilweise bei – 15 Grad, diese Woche hatten wir sogar -20…

I`m staying…

So manch einer hat es wohl schon gemerkt… der 6. Januar kam und ging und wer nicht nach Hause kam – war ich. Und das kam so: Mir hat es ja von Anfang an richtig gut hier in Boston und an der Uni sowieso gefallen – und nachdem ich auf der Suche nach einem Diplomarbeitsthema mit einigen meiner Professoren geredet hatte, kam ganz schnell die Idee auf, doch einfach hier zu schreiben… Und die Profs fanden auch ganz schnell ein entsprechendes Projekt zu dem ich meine Arbeit schreiben kann – das konnte ich natürlich nicht ablehnen J Und jetzt schreib ich meine Diplomarbeit zu „Technology Transfer and Commercialization in Developing Countries“. Bisher läuft es auch ganz hervorragend – Literatur gibt es aufgrund der relativ neuartigen Problemstellung nicht so viel – das erspart mir viele Stunden Lesestoff J Stattdessen wird alles eher etwas praktisch ablaufen…. Man darf gespannt sein J
Die Arbeitsbedingungen sind jedenfalls schon mal 1A: Mit dem Prof treff ich mich wenigstens ein Mal pro Woche um den aktuellen Stand zu besprechen und Fragen zu klären – und für jede Fragestellung, die wir gemeinsam nicht beantworten können, kennt er auch immer jemanden, mit dem ich mich dann eben mal zum Kaffee treff J Das nenn ich mal arbeiten… Und so ist die Motivation auch nach 4 Wochen immer noch hoch, obwohl es ganz schön krass ist, wie schnell die Zeit auf dieser Erdhälfte doch schon wieder vergeht…
Der nächste Flugtermin in die Heimat ist jetzt also erstmal für den 5. Mai geplant… We`ll see… J

Donnerstag, 6. Januar 2011

Viva Las Vegas :-)

Nach den fantastischen Weihnachtstagen in San Francisco ging es wieder ostwärts nach Las Vegas. Nachdem wir im Mirage eingecheckt hatten ging es noch eine Runde durchs Casino, hängen geblieben sind wir an der Bar und nach leckeren Cocktails und vorgerückter Stunde dann endlich ins Bettchen.



Am nächsten Morgen haben wir dann richtig gemütlich ausgeschlafen und sind gegen 11 Uhr zum Frühstücksbuffett, welches mittlerweile schon langsam in ein Mittagsbuffett umgewandelt wurde :-) Es war der Wahnsinn... so viel verschiedenes Essen aus allen Teilen der Welt - von Sushi über Pancakes zu argentinischem Steak und 1000den Desserts war alles vorhanden :-) Da haben wir es dann auch fast 2 h ausgehalten, bevor wir zur Hotelsightseeingtour aufgebrochen sind ... im strahlenden Sonnenschein :-)





Zuerst gings ins Venetian - atemberaubend - wie eine Stadt im Hotel, mit Brücken, Kanälen und Gondeln, Marktplätzen... und alles supersüß - wie in Italien eben...






Von dort aus weiter ins Caesars Palace - hier ging es schon ziemlich schick zu und es gab hauptsächlich Modeläden, zwischendrin auch mal kleine Snackshops (die boten dann 0,5 l Wasser für 5 USD an - da weiß man gleich wo man ist). Im Zentrum war eine Nachbildung vom Trevibrunnen (Original steht in Rom) und dann wurde noch die Geschichte vom Untergang von Atlantis gespielt...




Im Bellagio waren die Läden dann noch einen Grad edler und auch die Weihnachtsdeko war noch vollständig vorhanden. Wer übrigens mal "Ocean`s 11" gesehen hat - die Inneneinrichtung sieht tatsächlich genauso aus :-)







Und unsere Tour war noch lange nicht zu Ende: New York, New York - so nah war ich der Freiheitsstatue noch nie ... Excalibur ... gestaltet wie eine kleine Burg - auch Innen - ein Paradies für Kinder... und für betrunkene Erwachsene, denn hier war auch der Ort wo man sich trauen lassen konnte :-)
Danach noch vorbei am Monte Carlo und weiter zum Luxor und nach Paris ;-)







Dann hieß es, schnell ins Hotel, schick machen, nett italienisch essen gehen und dann zum lang ersehnten Höhepunkt: Phantom der Oper. Leider durften wir keine Fotos machen, aber es war phänomenal. Wir hatten optimale Plätze, die Special Effects waren klasse und es hat mich wieder einmal beeindruckt, was man aus so einer Bühne alles rausholen kann... und die Musik war natürlich wunderschön und noch Tage danach haben wir immer wieder die Melodien gesummt... :-)




Am nächsten Morgen ging es dann schon relativ früh los (ok, es war nur 8 Uhr) und auf gings zum Grand Canyon :-) Dass ich das während dieses Aufenthaltes noch erleben durfte, hätte ich nicht gedacht, but here we were... Und der Ausblick war dann auch überwältigend... und während unseres Spaziergang am Rand des Canyons veränderten sich die Schatten und Farben beständig ... bis schlussendlich die Sonne unterging
:-)